Für einmal im Frühjahr in den Süden Frankreichs fahren, ganz runter bis fast zur spanischen Grenze. Sehen wie im Frühling alles grünt und blüht – oder vielleicht doch nicht? Bereits im Vorfeld haben wir gelesen, dass da unten im Winter viel zu wenig Regen gefallen ist und die Bauern schon im Frühling um ihre Ernten bangen.
Am 27. April ist es soweit. Gegen Mittag fahren wir los, das erste Mal mit dem ’neuen› FORSTER-Wohnmobil, das wir von meinen Eltern übernommen haben: 8 jährig, 42’000km, 6.37m lang, 2.35 breit, Tempomat, ganz neue Dimensionen für uns. Nach einer gefühlten Ewigkeit auf den Autobahnen fahren wir bei ‹St. Paul Trois Chateau› raus, um in ‹St. Restitude› für die erste Übernachtung Halt zu machen. Aber Überraschung: Der PP ist gesperrt, es wird gebaut, ein neues Gesundheitszentrum soll entstehen. Wird also nix mit einer ruhigen Nacht im kleinen ‹St. Restitude›. Da müssen wir es auf der anderen Talseite beim noch viel kleineren ‹Clansayes› versuchen. Glück gehabt: Hier ist noch alles beim ‹Alten› und wir finden einen schönen Platz oberhalb des Ortes. Einzig ein Freackpärchen mit Technosound stört etwas die Idylle.
Freitag 28. April 2023 – Nach einer Ruhigen Nacht fahren wir hinunter nach ‹St. Paul Trois Chateau›, um im Intermarché einzukaufen. Danach geht’s wieder auf die Autobahn, weiter südwärts Richtung Spanien. Am frühen Nachmittag erreichen wir den Campingplatz ‹LVL Les Ayguades› bei ‹Gruissan›, Region ‹Narbonne›. Um diese Jahreszeit gibt es auch ohne vorherige Reservation noch einen schönen Platz in erster Reihe mit wunderbarem Blick auf Strand und Meer.
Samstag 29. April 2023 – wir fahren mit unseren Velos nach Gruissan zum Markt. Oh Schreck: Es hat massenweise Leute hier, ganz so als wäre schon Saison und wir haben schnell die Schnauze voll (Dichtestress). Sabine fährt zurück zum Campinplatz. Ich muss noch einen Umweg via Narbonne machen, weil ich mein Ladegerät für die AXS-Schaltung (Elektronische kabellose Schaltung von SRAM) zu Hause hab liegen lassen. Sch… – ohne Schaltung macht biken einfach kein Spass. Und siehe da, ich habe zweimal Glück: 1.) ich komme grad noch rechtzeitig zum ‹Veloland›, bevor sie für zwei Stunden Mittagpause dicht machen und 2.) sie haben ein AXS-Ladegerät, das sie mir verkaufen (Ist ohne Verpackung, ist wohl ihr eigenes, aber das ist jetzt völlig egal). Glücklich über meinen Erfolg bedanke ich mich überschwänglich und fahre dann die knapp 20km zurück zum Camping.
Sonntag 30. April 2023 – in der Nacht auf Sonntag ist starker Wind aufgekommen und es hat geregnet. Endlich Regen werden die Bauern und die Verantwortlichen für die Wasserversorgung gesagt haben, aber es war wohl trotz anhaltendem Regen nicht viel mehr als «ein Tropfen auf den heissen Stein» – es müsste wohl einige Tage richtig gut regnen, um den ausgetrockneten Boden zu sättigen. Am Morgen hat es schnell wieder aufgeklart. Der starke Wind ist geblieben und trocknet zusammen mit der Sonne das Land weiter aus.
Heute haben wir unsere erste kleine Velotour gemacht, trotzt dem starken, böigen Wind.
Die Tourdaten auf Komoot: https://www.komoot.de/tour/1099695478
Unser Platz in erster Reihe bei Sonnenschein:
Montag 01. Mai – Donnerstag 4. Mai 2023 – wir stehen bis auf weiteres auf dem Camping ‹LVL Les Ayguades›, geniessen einen Platz in erster Reihe mit Sicht auf’s Mittelmeer und machen unsere täglichen Velofahrten in der Umgebung, mal einfach nur happy, mal mit etwas Drama gewürzt.
So ein Campingplatz hat ja auch seine Vorteile: Die tägliche Stellplatzsuche entfällt und es kehrt statt dessen Ruhe und Erholung pur ein.
Ein paar Fotos von der Velotour zu den Salinen von Gruissan.
Tourdetails auf Komoot: https://www.komoot.de/tour/1102850745
Freitag 05.05.2023 – Es ist nun genug Erholung: Wir ziehen weiter ins Landesinnere, ins Land der Katharer. Auf der D613 geht es ins ‹Pays Cathare› bis ‹Serres›, wo wir zwei Tage/Nächte auf dem PP beim Dorfausgang neben dem Kinderspielplatz bleiben.
Gegen Abend machen wir noch eine kurze Erkundungstour durch die Umgebung von ‹Serres›
Tourdaten auf Komoot: https://www.komoot.de/tour/1106757602
Samstag 06. Mai 2023 – wir haben heute eine etwas grössere Tour zum ‹Col de la Fage› bei schönem Wetter geplant. Dort sollte gemäss Michelin Karte Languedoc-Roussilion 1:200’000 eine schöne Panoramastrasse im ‹Forêt de Rialsesse› zu finden sein. Bis zum Weiler ‹Le Bernous› gehts auch flott auf einer kleinen Asphaltstrasse, aber dann ist plötzlich fertig und wir finden die Fortsetzung nicht.
Wir haben dann eine Gravelabfahrt nach ‹Argues› gefunden (und vermutlich waren wir zweitweise sogar auf der Route von Michelin).
Tourdetails auf Komoot: https://www.komoot.de/tour/1108087229
Sonntag 07. Mai 2023 – Leider ist das Wetter heute nicht besonders freundlich. Wir fahren zum freien Naturbad von ‹Rennes-les-Bains›, einem Badebecken am Fluss, das von der alten Bäderquelle gespeist wird. Dazu muss man etwas unterhalb des Ortes durch den Fluss (Bach) steigen. Das Wasser ist angenehm warm, aber bei den heutigen Temperaturen dürfte es noch ein paar Grad wärmer sprudeln. Fotos dazu gibt es leider keine.
Dann fahren wir auf der D14 weiter nach ‹Bugarach›, wo am 21. Dezember 2012 die Welt gerettet wurde. Also genauer gesagt war der ‹Pic Bugarach› der Ort, an dem man per Raumschiff dem Weltuntergang (Maya-Kalender) entfliehen konnte. Leider hat dann der Weltuntergang nicht planmässig statt gefunden und die Raumschiffe wurden auch nicht gesichtet. Trotzdem ein nettes kleines Kaff mit einem berühmten Berg.
Danach weiter auf der D14 bis ‹Tuchan›. Beim Aussichtspunkt an der kleinen Passstrasse nach ‹Vingrau› haben wir über Nacht gestanden. Am nächsten Morgen sind wir nach ‹Vingrau› gefahren, haben das WoMo auf einem PP bei einer Weinkelterei abgestellt und uns auf die Bikes geschwungen, um in die dortigen Hügel zu pedallieren. Aber der Wind war mal wieder derart heftig, dass wir uns nach 10km zum umdrehen entschieden. Wenn dich der Wind fast vom Velo blässt, ist es einfach nicht mehr so richtig schön.
Darum, und weil die Wetteraussichten für die nächsten Tage im ‹Pyrenées-Oriental› nicht besonders gut waren, haben wir kurzerhand die Region gewechselt und sind in die ‹Provence› gefahren.