España 2023 – Woche 7+ und kurzes Resumé

Die Stationen der Woche: Teruel | Albarracín | Montañas Vacias | Celadas | Ebro-Delta | Girona | Gruissan | Montane de la Clap | St. Restitude

 


15. Februar 2023 – Tag 43 – und schon sind wir in der Woche 7. Heute das erste mal um 07.45 aufgestanden und Gashahn von Flasche 2 geöffnet, weil die Heizung nicht mehr angegangen ist (Ich mach bei Fl. 2 den Hahn immer zu, damit ich merke, wenn Fl. 1 leer ist, das DouControl schaltet sonst automatisch um). Dann nochmal unter die warme Decke und warten, bis es etwas warm wird im Camperino (Aussentemp. war -3°C und Innentemp. war null°C heute Morgen).

Später bei der Tankstelle nebenan eine neue spanische Gasflasche geholt, und wieder Probleme gehabt, den spanischen Ventikopf aufzusetzten. Eigentlich ist es ja ein geniales System, aber ich tu mich schwer damit. Und der Preis! Für eine 11kg Flaschenfüllung Propangas habe ich 15.54€ bezahlt – in Bern kostet die gleiche Menge Gas fast 60.- chf – also fast das vierfache!!!! Sicher, der spanische Staat wird den Gaspreis bewusst unten halten, weil wie ich gesehen habe, diese Gasflaschen überall im Einsatz sind. In den Dörfern kommt sogar der Gasmann mit dem kleinen Laster und bringt die Flaschen vor die Haustür; es wird wohl viel mit Gas geheizt und gekocht auf dem Lande.

Mein Gasverbrauch: Die 11kg habe ich in zweieinhalb Wochen verheizt! Mit Abstand am meisten Gas benötigt die Standheizung von TRUMA. Der Verbrauch beim Kochen ist dagegen fast vernachlässigbar.

Ja, und dann bin ich heute eine grosse Graveltour in den ‘Montañas Vacias’, die leeren Berge gefahren. Mein SIGMA sagt 85.68km und 1447hm / mein GARMIN Edge830 sagt 82.8km und 1381hm – und was sagt mein Komoot? 85km und 1090hm. Ich muss agen, bei den Höhenmetern hm vertraue ich einer Mischung von SIGMA und GARMIN. Die sind einfach viel genauer als die Aufzeicchnung von Komoot mit dem Handy.

Auf dem ‘Mirador Alto del Puerto’ – wunderbare Aussicht hier!

Heute gibt es massenhaft Fotos von der Graveltour auf meinem Komoot: https://www.komoot.de/tour/1031883259

Es lohnt sich heute ganz besonders, in die Komoot-Aufzeichnung zu schauen!

 

16. Februar 2023 – Tag 44 – Nebel. Heute um 9.00 aufgestanden, Aussentemperatur Null°C und dichter Nebel, Sichtweite etwa 200m. Keine Eile also. Bisschen ‘Büro’ machen, ein bisschen Instagram machen, und plötzlich gegen Mittag ist der Nebel weg und die Sonne lacht. Also schnell einen Plan zeichen auf Komoot und eine kleine Gravelrunde in den Nord-Osten von Teruel starten. In den Hügeln NE von Teruel hat es unzählige Singletrails, das muss der Spielplatz der Mountainbiker der Stadt sein. Aber da bräuchte man erstens ein MTB und zweitens wohl einen Localguide, der einem diese Trails zeigt. Einen Trail habe ich versucht (Bezeichnet mit >S3), bis zum Downhill war’s ganz easy, dann aber mal wieder etwas ‘hike a bike’, mit dem Gravelbike einfach zu steil und rutschig! Generell: Es hat auf allen Wegen und Trails viel loses, rutschiges Material (Geröll, Schotter, grobe Steine).

Mehr Fotos und Tourdaten auf Komoot: https://www.komoot.de/tour/1032337389

Am Nachmittag um Vier dann doch noch etwas Wäsche waschen, und oh Wunder, es ist das meiste sogar trocken geworden bis Sonnenuntergang: Instagram

 

17. Februar 2023 – Tag 45 – Sierra von Celada. Heute den Wecker auf Acht gestellt. Hatte einiges los heute.  Die Sonne kam auch schon um 8.10 Uhr über den Horizont, das war auch bitter nötig: minus 6°C heute Morgen, wohl der kälteste Morgen dieser Reise – bisher.

Auf dem Stellplatz in Teruel noch Abwasser entsorgen und so, nach dem Frühstück dann los. Nicht weit, nur bis ins Gewerbegebiet nordwestlich von ‘Teruel’. Dort bin ich zu einer super Graveltour durch die Hochebene von ‘Celadas’ gestratet. Wenn man einsame Gegenden, erdige Farben und die Ruhe liebt, hier kannst du das alles finden. Ausser ein paar Fliegen keine Störefriede weit und breit!

In der Komoot-Tourenaufzeichnung hat es noch ganz viele Fotos von dieser wirklich schönen Tour. Ich würde sagen > 90% unpaved (Gravelroads)
https://www.komoot.de/tour/1032934341

Nach der Tour hab ich mich gleich auf den Weg gemacht, nordwärts. In einer guten Woche will ich ja wieder zu Hause sein. Will ich – oder muss ich? Die Navi-App hat mich noch richtig “versecklet” und einmal rund um Teruel herum geführt, 20km für nichts, aber dann hat’s geklappt und ich bin auf der N420 und N211 durch schöne, karge Hochebenen nach ‘Alcaniz’ und weiter auf der N420 Richtung ‘Tarragona’ gefahren. Heute Abend stehe ich irgendwo im ‘Ebro-Tal’ auf einem kleinen Rastplatz an der C12, genau wo weiss ich nicht, werde ich wohl Morgen sehen wenn es hell wird …

 

18. Februar 2023 – Tag 46 – Ebro-Delta. Also – aufgewacht bin ich um halb Neun an der C12 zwischen ‘Rasquera’ und ‘Benifallet’ auf einem kleinen Rastplatz an der Strasse. Es war ziemlich ruhig in der Nacht, oder zumindest hab ich nichts gehört. Die Frage heute Morgen war dann: Wie weiter, oder wo weiter? Zum ‘L’Ebro-Delta’ sind es etwa 60km, soll ich, oder soll ich nicht? Nun – wenn ich schon mal so nahe dran bin, kann ich ja, und los ging’s, weiter der C12 entlang durchs ‘L’Ebrotal’.

Blick vom Übernachtungsplatz ins Ebro-Tal

Im ‘L’Ebrodelta’ angekommen, hab ich grad zuerst mal zwei schöne Wohnmobile entdeckt:

es geht auch bunt, weiss ist für ‘Bünzlis’ ….

Parkiert habe ich am Ende der Fahrstrasse T-340 linke Flusseite, da wo du auch einige Restaurants, Touristenshops und eine Schiffanlegestelle findest. Eine Ortsbezeichnung habe ich dagegen nicht gefunden. Mit ‘L’Ebrodelta’ dachte ich an Wasservögel und hab darum das Teleobjektiv 14 – 140mm auf die Olympus aufgesetzt (entspricht 28 – 280mm Normalbrennweite). Damit wollte ich dann den schönen Vögeln richtig nahe kommen.

Hier der Link zur kurzen Tour: https://www.komoot.de/tour/1033607230

Tja, gesehen hab ich in weiter Ferne eine kleine Kolonie Pelikane, das war’s dann schon. Ok, die Tageszeit war sicher nicht optimal und vielleicht auch die Jahreszeit nicht? Das ganze Delta, das im Sommer mit Reisfeldern auftrumpft, ist um diese Jahreszeit eine trockene Einöde.

kein Futter für Vögel …

Eigentlich ist es wirklich schön hier im ‘L’Ebro-Delta’. Soll ich über Nacht bleiben? Oder soll ich weiter ziehen? Ich hab mich dann für’s Weiterfahren entschieden, weil das Delta ist ein idealer Ort, um mit Sabine Erkundungstouren zu machen. Und vielleicht haben wir ein andermal ja auch mehr Glück mit den Wasservögeln?

Es soll davon ja doch einige geben … behauptet diese Infotafel bei einem Beobachtungspunkt.

Ja, und jetzt sitze ich wieder in ‘Girona’ auf dem offiziellen Camperstellplatz und plane eine Graveltour für Morgen Sonntag. ‘Girona’ ist ja sowas wie ein Zentrum für Rennradfahrer und ich werde Morgen sicher einige zu Gesicht bekommen. Auf Komoot folge ich ‘Laucycle Coach’ aus ‘Girona’, die viele Tourenvorschläge in ihrern Collections hat: https://www.komoot.de/user/890267933524 – da finde ich sicher etwas passendes für mich.

Und hier noch der fast verpasste Sonnenuntergang am Stellplatz von ‘Girona’:

 

19. Februar 2023 – Tag 47 – Sonntag in Girona. Sonntag in Girona und schönes Wetter noch dazu; das bedeutet hunderte von Rennradfahrern, Bikerinnen und zahllose Wanderer sind unterwegs. Und was macht der Sam heute? Zur Abwechslung mal eine Graveltour, heute nach Vorlage von Laucycle Coach bei Komoot: https://www.komoot.de/user/890267933524

Und auch heute wieder die Tourdetails und viele zusätzliche Fotos auf Komoot: https://www.komoot.de/tour/1034721145

Ja und sonst, ausser Biken? Ein Bierchen trinken beim Camperino, dazu in der Sonne sitzen und Salznüsschen knabbern. Und dann mal wieder Haare waschen, und das geht so: Mit Waschlappen und Seife Haare gut einseifen und einwirken lassen, dann mit 1.5lt Petflasche Haare ausspühlen (natürlich drausssen und am besten zu einer Pflanze, denn das Klima hier ist eher trocken). Im Schraubdeckel der Flasche hab ich mit der Aale Löcher gemacht, so funktioniert die Flasche wie eine kleine Dusche. Und das funktioniert natürlich nur so gut, weil ich nicht mehr so viele Haare auf dem Kopf habe. So hat alles seine zwei Seiten, auch die spärlich werdenden Haare auf dem Kopf haben ihre Vorteile …

…. und was planst du für Morgen Montag Sam? Ich habe gedacht, wenn ich nun schon einmal in ‘Girona’ bin, könnte ich ja wieder mal biken gehen .=)

… und so sieht’s da aus, wo ich zur Zeit grad “wohne” … nicht sehr hübsch, dafür sehr praktisch …

20. Februar 2023 – Tag 48 – Graveln in Girona. Tja, heute war irgendwie ein spezieller Tag, also so war zumindest mein persönliches Befinden. Hatte für heute einen flachen Gravelloop Richtung Mittelmeer geplant und bin auch dahin gestartet. Aber – nach 15km hat mein Schaltwerk den Geist aufgegeben; das darf man bei einem elektrischen Schaltwerk ja so sagen. Nein, dem Schaltwerk fehlt soweit nichts, ausser etwas Power, der Akku ist leer. Normalerweise habe ich ja meinen Hipbag umgeschnallt und darin befindet sich auch der Ersatzakku für mein Schaltwerk, einfach kurz Akku tauschen und weiter gehts. Normalerweise. Aber genau heute habe ich gedacht, für diese Flachetappe lass ich doch mein Hipbag mal zu Hause, den brauch ich doch nicht. Tja, ich bin dann 15km mit Singlespeedübersetztung zurück geradelt. Zum Glück hatte ich einen einigermassen vernünftigen Gang erwischt, weil händisch ändern kann man das dann auch nicht mehr. Wäre grad in einer giftigen Steigung der Akku leer geworden, so hätte ich die 15km im kleinsten Gang mit gut Schritttempo zurück legen müssen. Ja so ist das – das ist der einzige mir bisher bekannte Nachteil der elektronischen Schaltung und er lässt sich ganz einfach vermeiden, wenn man dafür sorgt, dass entweder der Akku geladen ist oder dass man einen Ersatzakku mit dabei hat (Eine Akkuladung hält gut mehrere Tagestouren).

Wieder zurück am Stellplatz hab ich mir dann eine andere, kürzere Tour auf das GPS geladen und bin nach dem Akkutausch nochmals los, diesmal wieder wie gestern in die Hügel nördlich von ‘Girona’ (das ‘Flachland’ war auch etwas langweilig).

Interessanter Weise hatte ich heute auch keine Lust zum “fötele”, das hier ist schon die ganze Ausbeute der Tour 2 heute, von Tour 1 gibt es kein Foto.

Und hier noch die Tourdaten von Tour 2: https://www.komoot.de/tour/1035635824
Da hab ich jetzt doch grad festgestellt, dass ich die Touraufzeichnung bis grad eben noch nicht mal beendet hatte – also doch nicht mein Tag heute! Aber man sollte das auch nicht überbewerten, weil ist ja noch nicht mal eine private Tragödie, und Morgen ist ein neuer Tag.

 

21. Februar 2023 – Tag 49 – bald ist Schluss! Heute wieder kurz nach Acht aufgestanden: Draussen nebelgrau und 6°C warm/kalt. Und so habe ich mein Programm für heute etwas umgebaut und bin um 9.00 Uhr zuerst zu Lidl gefahren und hab noch ein paar Sachen eingekauft. Dann gemütlich z’Mörgele mit Buttergipfeli vom Lidl (39 Cent, ja in Spanien lebt sich mit unserem Geld schon um einiges günstiger). Und dann bin ich im Nebelgrau zur letzten Graveltour in ‘Girona’ gestartet, Die Sonne hat immer mal wieder kurz durch den Nebel gedrückt, aber richtig aufgeklart hat es erst um 13.30 als ich schon fast wieder zurück war, leider. Heute hab ich dafür unterwegs wieder ein paar Fotos gemacht:

Was besonders auffällig ist, es ist hier Rund um ‘Girona’ viel grüner als weiter unten im Süden, insbesondere wenn du die Fotos von ‘Teruel’ mit denen von ‘Girona’ vergleichst.
Die Tourdaten und einige zusätzliche Fotos: https://www.komoot.de/tour/1036077990

Nach der Tour bin ich noch etwas in der Sonne gesessen, habe einen Kaffee getrunken und überlegt, soll ich jetzt noch bis Morgen Mittwoch bleiben und die Sonne hier geniessen, oder soll ich schon ein Stück fahren? Die Wetteraussichten für die nächsten Tage sind ja leider nicht so gut wie man das für eine Reise gerne hätte. Also hab ich mich entschlossen, noch ein Stück des Weges bei schönem Wetter zu fahren.

Jetzt sitze ich in der Nähe von Gruissan (Narbonne – Herbstferien 2022) und schaue dann Morgen mal aus dem Fenster. Vielleicht reicht es ja doch noch für eine kleine Graveltour in die ‘Montagne de la Clape’, diese waren ja im Herbst wegen Feuergefahr gesperrt.

Und so geht nicht nur diese Woche zu Ende – nein – bald ist auch Schluss mit dem süssen Rentner- und Vagabundenleben und es beginnt am 1. März wieder der Alltag als Velomechaniker. Nun gut – Schrauben ist ja auch schön – und ich freue mich wieder in einem tollen Team mit dabei zu sein: Grüsse an das Veloplus-Team Bern!

 

22. Februar 2023 – Tag 50 – eigentlich Woche 8 – aber. Es lohnt sich nicht, für die Rückreise noch ein neues Kapitel aufzuschlagen, Darum das + – hängen wir die zwei-drei Tage gleich noch an Woche 7 an. Also heute Morgen erstaunlich freundliches Wetter draussen vor dem Fenster. So bin ich gleich los nach ‘Gruissan’ zum Einkaufen: Für meinen Schatz die speziellen Ziegenkäse aus dem Laden mit der unfreundlichen Besitzerin. Für mich ein Croissant und eine Fegi-Pizza mit Chèvre.

Dann zum z’Mörgele an den ‘Étang de Gruissan’ gefahren. Und nach dem Frühstück? Ja, das Wetter ist entgegen den Vorhersagen ziemlich ok. Ich kann noch eine kurze Graveltour in die ‘Montagne de la Clap’ wagen.

An den vielen Fotos zeigt sich auch gut, dass ich diese Art Landschaft sehr liebe, da muss ich einfach innehalten und das Handy zücken! Es gibt noch ein paar Fotos mehr von der Tour und natürlich auch den Track dazu auf Komoot: https://www.komoot.de/tour/1036715145

Danach gab’s die Pizza aus der Boulangerie und dann hab ich mich aufgemacht, ein weiteres Stück Richtung ‘Bern’ zu fahren. Gelandet bin ich, wie schon oft, in ‘St. Restitude’ bei ‘Bollène’ im Rohnetal. Mein Reisemotto in Frankreich: Maut vermeiden! Das bedeutet, viele Kilometer über Landstrassen, tausendund eine Kurve und gefühlte tausend Kreisverkehr. Heute waren es ca. 275km in viereinhalb Stunden Fahrzeit, die Kurven und die Kreisel hab ich nicht gezählt.

Jetzt wo ich diese Zeilen tippe hat der angekündigte Regen eingesetzt. Morgen geht’s wohl einfach durch den grauen Regen gemütlich weiter Richtung ‘Genf’. Mal schauen, wie weit ich komme bei all den Kreisverkehr und Kurven über Land ….

 

23. Februar 2023 – Tag 51 – Die Heimkehr. Der Tag ist zwar grau, aber wenigstens regnet es nicht in strömen wie die Wetterapps in Aussicht gestellt hatten. Als erstes gehe ich in “unseren” Intermarché in ‘St. Paul Trois Chateau’ um noch gesalzene Butter zu kaufen; die gesalzene Butter aus der Bretagne ist einfach die beste! Ja und dann mache ich mich auf den Weg Richtung ‘Serre’ – ‘Grenoble’ – ‘Genf’ – und komme nach fast 11 Stunden Reisezeit, davon ca. 1.5 Std. Pausen, wohlbehalten zu Hause an. Das war’s dann. Punkt.

 


 

Resumé des Befindens: Vor etwas mehr als sieben Wochen bin ich hier losgefahren – jetzt bin ich wieder zurück – was bleibt sind schöne Erinnerungen und die Erfahrung, dass ich auch alleine gut Reisen kann. Ich habe gemerkt, dass ich auch mit mir alleine ganz gut zurecht komme (meistens), ohne mich dabei einsam zu fühlen. Sicher, wir haben uns jeden Tag whats-app-Nachrichten geschrieben, Bilder geschickt und etwa jeden zweiten Abend zusammen telefoniert, so war ich ja auch nie wirklich alleine. Und ich habe mich an den langen Abenden mit Blog schreiben, Insta posten und lesen beschäftigt, so dass meist bald schon Zeit war, mich auf’s Ohr zu legen. Es ist schon gut, wenn einem Bewusst ist: Im Winter sind auch in Spanien die Tage kurz und die Nächte lang – und wenn die Sonne weg ist wird es sehr schnell kühl bis kalt (zumal oft auch noch ein “giftiger” Wind bläst), so dass man nicht wie im Sommer noch ewig draussen sitzten mag, den lauen Abend geniesst und das erleuchten des Sternenhimmels bewundert. Nein, im Januar wird es schon gegen sechs Uhr richtig dunkel, Ende Februar wurde es dann so um sieben Uhr Nacht. Und am Morgen kommt die Sonne später als bei uns (Zeitverschiebung, aber gleiche Zeitzone), und bevor die Sonne kommt ist es am Morgen meisst richtig kalt, zumindest im Landesinnern. An der Küste sind die Nächte deutlich milder, aber an der Küste ist es auch überall rammelvoll von Wohnmobilen, es herrscht schon fast Dichtestress. Man verbringt also sehr viel Zeit in dem engen Gehäuse des Van’s oder des Wohnmobils, (Wohl auch deshalb haben viele Spanienfahrende so riesige Wohnmobile), und es ist gut, wenn man sich zu beschäftigen weiss – oder halt wie ganz viele Wohnmobilisten als erstre Handlung am neuen Ort mal die Satelitenschüssel hochfahren und die gleichen öden Programme durchzappen, von denen sie auch zu Hause beglückt werden.

Resumé in Zahlen: Ich bin in diesen 51 Tagen 5057km mit dem Camperino rumgefahren, habe 1700km und gute 27’000hm mit dem Bike zurück gelegt, 47 mal im Camperino, 2 mal im Zelt und einmal in einem Refugio geschlafen, 48 mal abends richtig gekocht (auch vor dem Zelt und im Refugio), 1431.46€ ausgegeben (Ja, ich habe auf einer Handyapp Buch geführt), davon 43.3% für Sprit und Flaschengas, keinen Cent für Maut! Von den 50 Nächten war ich zwei Nächte auf einem kostenpflichtigen Stellplatz (Playa Percheles), einige Nächte auf offizellen Stellplätzen für Autocaravanas (Teruel und Girona), einige male auf Parkplätzen und ganz viele Nächte einfach irgendwo an einem schönen Platz in der Natur. 3 x wurde ich von der Polizei freundlich, aber bestimmt weggeschickt, weil übernachten nur im Dorf erlaubt ist (Das gilt zumindest für Andalusien).

Spanien als Reiseland: Die Spanier sind sehr angenehme Autofahrer, fahren vorsichtig und machen keinen Stress (Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen und rund um die grossen Städte ist der Verkehr viel hektischer). Die Strassen sind meist in gutem Zustand und als Velofahrer wird man rücksichtsvoll wahrgenommen und mit gutem Abstand nur an übersichtlichen Stellen überholt (Was für ein Unterschied zu Italien!). Das Leben in Spanien ist recht günstig (Für uns aus dem Norden), die Menschen sind freundlich und hilfsbereit.

Und die gute Nachricht für Gravelfreunde: Spanien hat sehr viele richtig gute Gravelroads zu bieten, echte Gravelroads die sich kilometerweit durchs einsame Land ziehen und nicht bloss irgendwelche Forststrässli mit Kiesbelag. Wasser ist nicht immer einfach zu finden, Spanien ist ja ein sehr trockenes Land, und oft sind die Fuentes (Brunnen) auch trocken. Als Veloreisender / Gravelbiker ist es wichtig, immer genug Wasser für den Tag mitzuführen!

in der Hochebene von ‘Celadas’ – ‘Teruel’

Viva España!

1 Gedanke zu „España 2023 – Woche 7+ und kurzes Resumé

  1. Lieber Papa!
    schön deine Reise via Blog etwas miterleben zu dürfen, hab immer mal wieder reingeschaut und mitgelesen. schöne Fotos!
    Wir wünschen dir einen guten Start im Arbeitsleben back home und beglückende Wiedervereinigung mit Sabine!

    noch was lustiges: was du da im Ebro-Delta gesehen hast waren mit bestimmtheit keine Pelikane, eher Flamingos glaub ich auf den Bildern erkennt zu haben 😉
    die Pelikane haben ihren Lebensraum mehr zb da wo wir grad so rumziehen, meines Wissens verirren sie sich nicht in die mediterrane Zone.
    Allerdings hatte ich auch gestern grade den Versprecher, als wir uns die Flamingos hier ansehen wollten, ist mir „Pelikane“ rausgerutscht 🙂 liegt wohl in der Familie. hehe.

    Herzliche Grüsse von der Insel Isabela auf Galapagos

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