Ich habe mich hier entschieden, weiter nach ‹Aliano› zu fahren, weil es dort einen kostenlosen Camperplatz gibt, und vorallem, weil die Gegend für ihre ‹Calanchi› bekannt ist. Zuerst auf der SS598, dann links dem ‹Armento› folgend …..
….. auf die SP2 und nach 22km rechts – auf schmaler Strasse steil hinauf nach ‹Aliano›.
(Wiki: «Der Ort liegt auf einem steilen Bergrücken inmitten der sog. Calanchi (Faltengebirge) zwischen den Flusstälern des ‹Sauro› und des ‹Agri›. Aufgrund des lehmigen Untergrundes sind die Häuser stehts von der Erosion bedroht. Höhe 555 m.ü.M., Einwohner ca. 890).
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Mein erster Eindruck von ‹Aliano›: Viele alte Menschen sitzen und stehen auf der Hauptgasse herum. Der Ort scheint arm zu sein; Vendesi (zu verkaufen) steht an vielen baufälligen Häusern angeschrieben. Drei Bar’s, ein Alimentario ohne Frischprodukte, ein geschlossenes ‹Fruti i Verdura›, eine Apotheke, ein Panifico und ein offenes Gasthaus ‹La Locanda con gli Occhi› mit sehr guten Google-Bewertungen.
Der Stellplatz ist auf Google Maps als «Area sosta camper Aliano» zu finden. Es ist ein rel. ebener Asphaltplatz am Rande des Dorfes mit Entsorgungsstelle. Frischwasser und Strom funktionieren anscheinend schon länger nicht mehr, wie in den Rezensionen zu lesen ist.
Strecke heute ca. 250km und etliche Höhenmeter. Auf der Michelin-Karte <Campania – Basilicata 1/200 000> wirken die Distanzen eigentlich nicht so gross und die Höhenunterschiede sind eh nicht zu sehen (Alles ist so schön flach in der Karte :=).
Freitag 23. Februar 2024 – Heute war mal wieder Graveltag, eine Tour am Vormittag, eine zweite am Nachmittag, total ca. 55km und 1460hm (Garmin). Leider war von der Sonne heute nicht viel zu sehen, was sich halt auch in den Fotos bemerkbar macht.
Aber zuerst habe ich im Dorf den ‹fliegenden Gemüsehändler› getroffen und eine Tasche Früchte und Gemüse gekauft, Preis 5€
Mehr Fotos und die Tourendetails wie immer in Komoot:
https://www.komoot.com/de-de/tour/1447812829
Samstag 24. Februar 2024 – Von ‹Aliano› an ‹Ionische Meer›. Heute ist mal wieder Transfertag. Die Wettervorhersage meldete am Morgen etwas Regen und dann am Nachmittag Bewölkung mit etwas Sonne; von der Sonne hab ich aber nicht viel gesehen. Und für Morgen Sonntag ist eh ganzer Tag Regen angesagt. So bin ich heute von ‹Aliano› über die SS92 nach ‹Senise› am Stausee ‹Lago di Monte Cotuno› gefahren mit der Idee, dass ich dort am Nachmittag evt. noch eine kleine Tour zum Bergdorf ‹San Constantine Albanese›, einem albanischstämmigen Dorf, machen könnte. Aber die Berge waren Wolkenverhangen und meine Lust auf Velofahren war nahe bei Null. Und so bin ich mit dem Camper gleich weiter auf der SS92 …..
….. vorbei an ‹Neopoli› und dann auf der SS481 via ‹Oriolo Calabro› ans Ionische Meer.
Und wie der Name ‹Calabro› sagt, bin ich nun in Calabrien angekommen. Weiter auf der SS106 bin ich südwärts bis ‹Villaplana Scalo›, einem Badeort gefahren. Jetzt stehe ich am Strand, es Regnet und ich warte auf besseres Wetter, um dann in dieser Gegend Biketouren zu machen.
Ein Besuch in der Raganelloschlucht steht z.B. auf dem Programm, ‹Civita› ist in Velodistanz, das ‹Santuario Santa Maria delle Armi› etc. Aber zuerst muss ich dann Morgen für einen passenden Stellplatz ausschau halten, weil hier an den Stränden von ‹Villaplana› ist eigentlich Camperverbot. (PS: Ich habe da am Strand eine ruhige Nacht verbracht).
Gefühlszustand: Heute fühle ich mich etwas fremd und fehl in der Landschaft, auch weil alleine unterwegs bin. Ich erinnere mich; dieses Gefühl hatte ich vor einem Jahr auch bei der Spanienreise nach ca. einer Woche Reisezeit. Die grosse Anfahrtsstrecke ist bewältigt, die ersten Biketouren auch und was nun? Mit der neuen Umgebung bin ich noch nicht wirklich vertraut und fühle mich manchmal unsicher. Kann ich das? Darf ich das? Wie funktioniert das hier? Wird frei Stehen mit dem WoMo toleriert? usw. Ich hoffe bis in ein paar Tagen habe ich mich dann auch emotional aklimatisiert.