Calabria – terza parte

Donnerstag 7. März 2024 – und heute gibt es den ersten, klassischen Sonnenuntergang dieser Reise! Welch ein Glück:

Links in den Wolcken hält sich der Etna versteckt

Aber von vorn: Heute Morgen war ich ja noch auf dem Jonio Blu – Stellplatz in ‘Bianco’. Ich habe um halb Zehn ausgecheckt und bin nach ‘San Luca’ gefahren. Unten am Fluss, vor der Brücke rechts halten, hat es beim Fussballstadion Parkplätze. Oben im Dorf ‘San Luca’ sind PP eher rar. Hab heute noch eine kurze, aber schöne Tour zur ‘Pietra Longa’ gemacht und bin dann über einen Wanderweg zurück gefahren. Insgesamt eine sehr schöne Tour, leider war halt das Wetter wieder nicht so fotogen:

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Die ‘Pietra Longa’ ist in Sicht

Auch die ‘Pietra Cappa’ war wieder verschiedene male sichtbar (Bike and hike von gestern).

Die Pietra Longa liegt bei 800 m.ü.M. – und es ging mal wieder richtig steil den Berg hoch. Wer steile Anstiege liebt, ist hier genau richtig; wer es dagegen etwas leichter und flacher mag, sollte Kalabrien besser meiden, denn nur unten der Küste entlang ist es flach, und dort tummelt sich der oft stressige Autoverkehr auf der rel. engen SS106 (Ionische Küste). In den Bergen dagegen (betrifft die Zeit Anfang März), ist kaum ein Auto anzutreffen. es sind fast nur die Bauern und Landbesizuer auf diesen schmalen und steilen Nebenstrassen unterwegs. Biker gibt es noch gar keine da oben, und Wanderer habe ich bisher auch keine angetroffen. Anfang März hat man die Berge noch ganz für sich: Aber Achtung, weiter oben ab ca. 1000 m.ü.M. liegt gerne auch noch etwas Schnee und es ist ziemlich frisch/kalt!

Hier noch der Link zur Tour mit vielen weiteren Fotos:
https://www.komoot.com/de-de/tour/1461681781

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Blick vom PP beim Stadion in die Berge von San Luca

Am frühen Nachmittag bin ich dann weiter südwärts gezogen und sitze nun fast am südlichsten Punkt von Calabrien, in ‘Marina di San Lorenzo’ am Lungomare. Hier ist auch das Sonnenuntergangsfoto mit Blick nach Sizilien entstanden. Mal schauen, vielleicht kan man den Etna “domani matina” im Morgenlicht sehen?


Freitag 8. März 2024 – heute keine Sicht auf den Ätna (Etna). dafür eine schöne Biketour nach Bova und Palizzi gemacht:

etwas Werbung für meinen Arbeitgeber und Ausrüster VeloPlus – Ausrüstung für Abenteuer

https://www.komoot.com/de-de/tour/1462931570

Die ganzen Fotos und den Text zur Tour findest du mit obigem Komoot-Link! Viel Spass. (Wozu sollte ich die ganze Tourenbeschreibung zweilmal machen!?)

<<< Sabine hat mich soeben an den heutigen Welt-Frauentag erinnert. Da ist mir folgende Begebenheit wieder in den Sinn gekommen; da oben wo ich mein Trikot wechseln musste, weil ich total verschwitz war. Da sind etwa 30 oder mehr Autos an mir vorbei den Berg herunter gekommen, immer in so Dreier- bis Fünfer-Gruppen, kurze Pause, dann kamen die nächsten, teils voll besetzte Autos, teils auch alleine. Und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was haben die da oben gemacht? (Es war keine Touristensafari, ganz sicher nicht!) Es waren meist ältere, etwas abgenützte Männer in ihren alten, berggängigen Fiat Panda 4×4, aber auch ein paar grössere neuere Wagen waren dabei. Man muss wissen, da oben gibt es nämlich eigentlich gar nichts, abgesehen von schöner Landschaft natürlich. Aber vielleicht sind sie einfach vor diesem modernen Frauenzeugs und ihren unzufriedenen Frauen in die Berge geflüchtet und haben da oben eine Partisanengruppe zur Verteidigung der männlichen Vorteile und Vorrechte gegründet? >>>


Samstag 9. März 2024 – mit Dieselpower statt Muskelkraft – und was dann geschah…

Heute habe ich beschlossen, das Bike für einmal auf dem Träger zu belassen und dafür den Diesel einzuheizen. Für meine Beine war ein Ruhetag genau richtig nach den gestrigen Anstrengungen. Und so bin ich heute Morgen früh nach ‘Bova’ hochgefahren, um das  bekannte Bergdorf zu Fuss zu erkunden. Und da ich ganz viele Schnappschüsse mit der OM gemacht habe, gibt es dazu einen eigenen Beitrag (Es sind ziemlich genau 100 Fotos)!

Bova und die Dampflokomotive aus dem Berg

und hier gehts direkt zum Foto-Spaziergang durch Bova!

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Ja und dann – dann bin ich mit dem Diesel so richtig in die Berge gefahren, sozusagen ans Ende der Welt: Genauer auf der SP23 nach ‘Roghudi Vecchia’ und weiter in Richtung der Brücke über die ‘Fumara di Amendolèa’ bis ich dann vor einem Steinschlag endgültig zu stehen kam. Bis zur Verzweigung, da wo ein Fahrweg Richtung ‘Africo Vecchi’ abzweigt, war die Welt noch ziemlich in Ordung, ja sogar bis zum ‘Rocca del Draco’ …

Rocca del Draco an der Strasse nach Roghudi

… und wenn man enge Serpentinen mag, dann sogar bis hinunter zur Brücke über das  namenlose Flüsschen mit einem Brunnen und dem besten Wasser weit und breit!

Die ersten Kurven nach der Brücke haben mich schon etwas skeptisch gemacht, aber im WoMo-Füher Band 36 ist die Strecke zwar als etwas abenteuerlich, aber mit einem WoMo in “Forstys” Grösse machbar beschrieben. Also sollte ich das doch auch schaffen!

Da bei ‘Roghudi Vecchia’ wurde es nicht das erste mal so richtig eng, und die “Strasse” weiter zur Brücke über die ‘Fiumara del Amendolèa’ war auch mehr Karrweg als Strasse, voller Löcher und Steine. Aber wenn die Deutschen das geschafft haben, dann kann es doch so schwierig nicht sein .=). Ok, das ist vermutlich schon einige Jahre her. Trotzdem habe ich innerlich gehofft, dass die SP23 bald wieder etwas besser fahrbar würde. Nach der Brücke über den Fluss geht es gleich ziemlich steil bergan Richtung ‘Roccaforte del Greco’ – und dann – nach der ersten Serpentine – das hier:

Steinschlag auf der Strasse

Aber so richtig fette Brocken, und da passt unser Forsty leider nicht durch

Aber vermutlich wäre ich hier eh nicht weiter gekommen …

Zwei Jungs, die mit mit einem schwer beladenen Fiat Panda (ohne 4×4) vor mir unterwegs waren, hatten jedenfalls hier auch ihre liebe Mühe, aber eben, ein Panda ist kein Forsty. Jedenfalls haben sie es mit Steine beiseite räumen und kräftig schieben dann geschafft. Die zwei wollten mir auch gerne helfen, aber für den Forsty war da definitiv kein Durchkommen. Die grossen Brocken waren zu eng beieinander und an ein verschieben nicht zu denken.

Umdrehen die einzige Option! Aber auf dieser schmalen Bergstrasse? Also, rückwärts zur letzten Kurve; und da ist mir das Wendemanöver glücklicherweise gelungen, sonst hätte ich alles rückwärts bis zur Brücke fahren müssen. Dort wäre dann Platz zum wenden gewesen. Aber eigentlich hatte ich ja eben gar nicht zurück fahren wollen, immer gehofft, dass die Strasse bald wieder besser wird, weil jetzt musste ich ja auch wieder die ganze schwierige Strecke zurück fahren! Oh my god. Forsty ist doch kein Offroader! Trotzdem erstaunlich, was er heute geschafft hat, unser Forsty.

Jedenfalls habe ich es wieder an die Küste zurück geschafft. Und ich bin so erleichtert. Nächstes mal doch besser das Bike satteln um das Hinterland zu erkunden!

<<< Und was sagt der Bauer dazu? Er schweigt beharrlich und denkt, diese Touristen, die spinnen! Ja ich bin schon an ein-zwei Bauern im Panda vorbei gefahren, und keiner hat mich aufgehalten oder gewarnt. Vielleicht hatten sie ja auf etwas action und eine grosse Rettungsaktion gehofft, aber das habe ich zum Glück schlussendlich doch vermeiden können! >>>

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Nachtrag – was ich noch beichten muss:

Unser Forsty hat einen kleinen Schaden abgekriegt – aber das ist er sich ja schon zeitlebens gewohnt .=)


Sonntag 10. März 2024 – heute in ‘Pallizzi Marina’ am Lungomare aufgewacht. Beim z’Morge sah es fast so aus, als würde der Tag noch freundlich werden. Nicht das er etwa unhöflich gewesen wäre, nein – es will einfach nicht schönes Wetter werden: Unten grau – oben dunkelgrau (leider nicht blau). Trotzdem bin ich am Vormittag zu einer kleinen Sonntagstour nach ‘Palizzi – Pietrapennata – Sprópolo’ gestartet. Eine landschaftlich sehr schöne Rundtour in den südlichen Ausläufern des ‘Aspromonte’, bei Sonnenschein muss es fantastisch sein, weil kurz nach ‘Pietrapennata’ beginnt ein Downhill mit guten 700hm – immer dem ionischen Meer entgegen. Leider war das Grau des Meeres und das der Wolcken kaum zu unterscheiden; aber stell dir vor, wie das ist, wenn die Sonne scheint!

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traumhafter Downhill mit Blick auf’s Ionische Meer

Aber meer Fotos wie immer im Komoot-Bericht von heute:
https://www.komoot.com/de-de/tour/1465524604

Jetzt stehe ich am südlichsten “Punkt” von Süditalien, in ‘Mélito di Porto Salvo’ und warte auf schönes, sonniges Wetter .=). Also genau genommen fehlen mir ein paar Meter, weil der freie Platz ist etwas westlich in ‘Anna di Mélito’ direkt am Strand. Von hier müsste ich den Ätna (Etna) gut sehen können … aber vielleicht wird’s ja noch?

Bis heute Abend ganz in den Süden gefahrene km 2188

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Morgen Montag beginnt eine neue Woche – und damit neue Abenteuer …. im nächsten Beitrag: Calabria – quarto parte

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