Benvenuti a Calabria

Sonntag 25. Februar 2024 – und was für ein Empfang in Calabria!

Regen war in der Meteo.it-App für heute angekündigt, aber in diesem Ausmass? Am Vormittag hielt sich das Wetter ja einigermassen an die Vorgaben der App, aber am Nachmittag schüttet es pausenlos wie aus Kübeln.
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Grosser PP in ‘Villapiana Scalo’

Und weil es am Vormittag sogar eine zeit lang regenfrei blieb, habe ich Optimist mich doch gleich in den Sattel geschmissen und wollte mal schnell zum pittoresken Bergdörfchen ‘Amendorla’ pedalen. Aber leider schon auf halbem Weg in ‘Trebisacce’ hat es wieder zu regen begonnen. Ich bin noch bis ‘Amendorla Marina’ gefahren, aber da hat es dann schon so stark geregnet, dass ich nach kurzem “Unterstehen” unter dem Schirm einer geschlossenen Bar unverrichteter Dinge den Rückweg angetreten habe. Trotz Regenkleidung ziemlich durchnässt bin ich nach ca. 2 Stunden wieder vor dem Camper gestanden.

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Hoffen auf ein Regenende in ‘Marina di Amendolara’ – leider ohne Erfolg

So ein Regentag alleine im WoMo ist schon ziemlich öde.


Montag 26.02.2024Endlich wieder etwas Sonne am durchzogenen Himmel. Am Vormittag noch vorwiegend blauer Himmel, haben sich um die Mittagszeit schon wieder schwarze Wolken über den nahen Bergen gesammelt. Immerhin blieb es trocken.

Ich bin heute Vormittag zu einer Graveltour nach ‘Civita’ gestartet. ‘Civita’ ist ein kleines Bergdorf mit albanischen Wurzeln, der Ort ist noch immer zweisprachig (Italienisch und der albanische Dialekt ‘Arbëreshe) und anscheinend im Sommer gerne besucht. Jetzt im Februar wirkt das Dörfchen etwas ausgestorben und morbid (Vielleicht liegt es auch daran, dass über Mittag niemand auf den Gassen ist?) Nordöstlich von ‘Civita’ windet sich tief unten der ‘Raganello’ durch eine eindrückliche Felsenschlucht ‘Gole del Raganello’.
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Blick von der Aussichtsterrasse in die Raganello-Schlucht hinunter

Ein befestigter Fahrweg führt in die Schlucht hinunter bis zur Teufelsbrücke ‘Ponte del Diavolo’.

Dieses Ensemble aus Schlucht und Brücke ist wohl auch die wichtigste Touristenattraktion des Ortes, neben der Kirche ‘Chiesa Madre’ und dem ‘Museo Etnico Albanese’.

Die heutige Graveltour (vorwiegend Asphalt): 49km und 740hm (Garmin)
Die Tourdaten und Fotos auf Komoot: https://www.komoot.com/de-de/tour/1451298520
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(Habe heute wieder mal die OM5 MarkIII mitgeschleppt; sieht man einen Unterschied?)
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‘Raganello’ mit der ‘Ponte del Diavolo’

Der ‘Raganello’ breitet sich aus und zieht dem Meer entgegen

Am späteren Nachmittag bin ich wieder zurück beim Camper, mache noch einen kleinen Reinigungsservice am Gravelbike, einen Einkauf im kleinen Supermarkt und fahre dann noch in das Bergdorf ‘Cerchiara di Calábria’ hinauf (650 m.ü.M). Hier sitze ich mit dem Camper auf einem kleinen ‘Sosta Camper’ mit Entsorgung und Elektrisch. Es hat auch Toiletten, aber die sind noch verschlossen (Winterpause?). Im Sommer scheint der Platz kostenpflichtig zu sein, jetzt bin ich alleine und die Barriere stand offen.
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Von hier will ich Morgen mit dem Gravelbike zum ‘Santuario Santa Maria delle Armi’ fahren, einem Wahlfartsort auf ca. 1000 m.ü.M mit Blick auf die Küstenlandschaft und das ionische Meer.

Dienstag 27. Februar 2024Heute sollte es mal wieder einigermassen schönes Wetter werden, sollte. Am Vormittag sah es noch ganz gut aus, blauer Himmel über den Hügeln von ‘Cerchiara’. Um 10 Uhr bin ich los, mit dem Gravelbike, den Berg hinauf Richtung ‘Santuario Santa Maria delle Armi’.

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Im Aufstieg, Blick zurück auf ‘Cerchiara di Calabria’

man beachte die verschneiten Bergkuppen im Hintergrund, links müsste der ‘Monte Pollino’ sein, 2248 m.

Die Wahlfahrtskirche klebt auf 1000 m.ü.M am Felsen und man hätte da eine tolle Aussicht, wenn nicht dieses nebelartige Irgendetwas vom Meer her die ganze Landschaft verschlucken würde. Und so bleibt es leider den Rest des Tages.

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‘Santuario Santa Maria delle Armi’ auf 1000 m.ü.M. in den Felsen des ‘Monte Séllaro’

Kleine hübsche Kirche am Ende der Gebäudezeile

genau, die tolle Aussicht wollte ich ja noch zeigen

Nach dem Besuch der kleinen, aber schönen Kirche hab ich mich auf den weg nach ‘S. Lorenzo Bellizzi’ gemacht, ein kleiner Ort im Raganello-Tal mit Zugang zur dortigen ‘Cole Raganello’. Diese habe ich aber nicht besucht. Nach einem Café mit Brioche in der Bar bin ich durch die engen Gassen hoch gestiegen zum oberhalb liegenden neuen Ortsteil. Vermutlich leben im alten, historischen Teil nicht mehr all zu viele Leute, weil die Gassen sind so eng, dass man alles zu Fuss (oder mit dem Maultier) zum Haus transportieren muss. Fotos mit der SONY Cybershot.

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‘S. Lorenzo Bellizzi’ – Blick von unten

‘S. Lorenzo Bellizzi’  – Blick von Oben

Durch den neuen Ortsteil mit Schule etc. bin ich dann auf einer schmalen, steilen Bergstrasse hoch gefahren (Leider gibt es auf meinen Karten keine Ortsbezeichnungen). Jedenfalls war ich heute auf ca. 1250 m.ü.M. und bin dann über Feldwege rel. direkt zurück nach ‘Cerchiara’ gelangt. Die Route und noch mehr Fotos siehst du auf Komoot:
https://www.komoot.com/de-de/tour/1452090445

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Zurück beim Camper habe ich mich etwas frisch gemacht und habe anschliessend einen Spaziergang zum Dorf (‘Cerchiara di Calabria’) und zur dortigen Burgruine unter die Füsse genommen, natürlich mit der OM5-MarkIII am Hals.
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Danach habe ich mich über Karte und WoMo-Führer gebeugt und versucht herauszufinden, wo ich als Nächstes hin will. Leider aber hat die Wettervorhersage für die nächsten zwei Tage wieder Regenwetter angesagt und ich bin unschlüssig, was ich damit machen soll. Ich bin ehrlich gesagt etwas angepisst, was das Wetter hier anbelangt. Jetzt bin ich dann schon eine Woche da unten in Süditalien und hatte noch keinen einzigen richtig schönen, sonnigen Tag!  Sowas ist mir letztes Jahr in Südspanien nicht vorgekommen. (Sorry, der Tag an der Amalfiküste war wirklich sehr schön sonnig).

Mittwoch 28. Februar 2024Der Tag beginnt neblig. Um zehn Uhr mache ich mich auf den Weg nach ‘Rossano’.

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Der Tag beginnt nebelverhangen: Ein Blick zurück Richtung ‘Cerchiara di Calabria’

In ‘Rossano’ gibt es bergseitig einen günstig gelegenen PP mit Camper-Stellplätzen, einem Sammelstutzen für das WC und Wasser ab einem Brunnen (Da gehen auch Einheimische Wasser hohlen). Einen Grauwasserablass habe ich nicht gesehen.

Manchmal drückt jetzt die Sonne etwas durch. Ein kurzer Besuch zu Fuss im alten ‘Rossano’, aber es hat mir nicht gefallen. Dann noch Wasser auffüllen und los in die Berge. Während der Bergfahrt regnet es dann wieder etwas, aber was soll’s! ich hab ja eine Regenjacke und auch einen Regenschirm dabei.

Die ‘Giganti della Sila Greca’ sind mein Ziel, uralte, riesige Kastanienbäume auf ca. 1000 m.ü.M. Den Startpunkt zur Wanderung habe ich schnell gefunden. Viele PP gibt es da aber nicht (Heute kein Problem, ich bin der Einzige weit und breit).
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Der obere der beiden Zugänge zu diesem “Naturwunder”

Dann aber habe ich mich schon bald von verblassten Wanderwegmarkierungen fehlleiten lassen, so dass aus dem Spaziergang zu den Giganten eine richtige 6km-Wanderung wurde. Dank Komoot habe ich mich aber doch recht gut zurecht finden können und es bestand keine Gefahr, dass ich mich verirren würde.
https://www.komoot.com/de-de/tour/1453046451 

(Kurz nach dem Wanderstart hatte ich die Eingebung, es könnte nützlich sein, die Wanderung aufzuzeichen, damit ich zum Schluss auch wieder zum Camper zurückfinde und nicht bis in alle Ewigkeit in den riesigen Wäldern der ‘Sila Greca’ umher irre. Und dank dem Komoot-Link kannst auch du die Giganten finden :=), Hinweisschilder und Ortbezeichnungen sind hier eher selten zu finden).
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Die Bäume sind nummeriert und vermessen, auch wenn nicht mehr alle aufrecht stehen mögen

Und die alten Bäume sind schon ziemlich eindrücklich:
Neben den Giganten hatte es auch noch ein paar winzige Blümchen. Wenn man genauer hinschaut, sind sie nicht ebenso grossartig?

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Nach der Wanderung bin ich noch ein Stück den Berg hinunter gefahren Richtung Meer bis zum Kloster ‘Santa Maria del Paire’. Die Pforte war schon verschlossen, sollte Morgen um Acht aber wieder öffnen. Ich bleibe also über Nacht da oben in der Ruhe des Berges auf dem kleinen PP vor dem Kloster.
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Zugangsbereich zum Kloster ‘Santa Maria del Paire’, Blick vom Parkplatz

Heute wurde mir auch mal wieder bewusst, dass es gar nix bringt, wenn ich mich wegen dem miesen Wetter schlecht fühle. Es ist einfach so wie es grad ist und am besten schicke ich mich hinein und schaue, was ich trotz dem “schlechten” Wetter schönes anstellen kann. Sicher, die Wanderung wäre bei Sonnenschein schöner gewesen, die Fotos brillianter, aber immerhin habe ich sie gemacht, und es war auch so schön.

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Bis heute Abend sind es 1705km ab Bern

Donnerstag 29. Februar 2024 – das Jahr 2024 schenkt mir einen zusätzlichen Urlaubstag, vielen Dank auch dafür. Wettermässig war es zwar nicht gerade ein tolles Geschenk, aber immerhin konnte ich heute ohne “Verluste” etwas Kilometer machen.

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Heute Vormittag Blick hinunter in die die Ebene von ‘Sibari’

Aber ganz von Vorn: Heute Morgen prasselt der Regen heftig auf das Forschti-Dach, Blitz und Donner mischen mit. Ich stehe ja noch bei der Klosterkirche ‘Santa Maria del Paire’ auf dem PP. Heute Morgen sind noch drei Autos dazu gekommen, also wird jetzt wohl jemand da sein und die Kirche geöffnet haben. Geöffnet wurde sie dann auf mein Bitten hin, ich war vermutlich heute der einzige Besucher? Es ist eine schlichte Kirche mit einigen Bodenmosaiken. Da ich kein “Kirchenmensch” bin, kann ich zur Kirche aber nicht viel sagen:

Habe doch ein paar schöne Detail’s entdeckt …

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Um halb Zehn bin ich dann losgedüst, südwärts auf der SS106, mit dem Ziel ‘Monasterace Marina’. Da will ich übernachten und am Freitag 1. März mit dem Bike nach ‘Stilo’ fahren; wenn das Wetter einiger massen mitmacht :=)
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Ja, ich hab heute wieder mal Strecke gemacht, auf der SS106 immer Richtung ‘Reggio Calabria’. Auf dem Tacho sind jetzt 1932km, gestern waren es noch 1705. Dafür bin ich heute ca. vier Std. hinter dem Steuer gesessen, und es war die ganze Strecke grau-grau-grau! So hab ich leider ausser Strasse von der ganzen Reise nicht viel mitbekommen, was doch etwas schade ist! Aber ja nu ….. ich kann’s nicht ändern.
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Aufgebrachtes Meer an der Promenade von ‘Monasterace Marina’ heute Abend

Mit diesem Foto verabschiede ich mich für Heute …… Morgen gehts dann in einem neuen Beitrag mit neuen, hoffentlich erfreulichen Geschichten weiter.

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PS: Nein – kein Komoot heute – sorry

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1 Gedanke zu „Benvenuti a Calabria

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