Languedoc – und in Etappen heimwärts …

29.08.2020 – Frankreich ist immer noch nicht auf der Liste der Risikoländer – und mir geht es hundsmiserabel. Stechende Schmerzen im Oberbauch gleich unter dem Rippenbogen, aufstossen und Schluckauf ….. Was sagt Dr. Google dazu? So ganz klar und eindeutig erscheint uns nichts. Vielleicht eine akute Gastritis? Oder eine Bauchfellentzündung? Oder doch ein Magendurchbruch? oder was? oder? Nicht ganz einfach, eine Diagnose zu stellen als Hobbydoktor ohne Übung.

Die Fallzahlen in Frankreich scheinen exponentiell zu steigen, sagen uns die News. Dann besser mal aufbrechen Richtung Heimat. Mal sehen wie weit ich in diesem Zustand fahren kann/mag. Da stellt sich wieder mal heraus, dass es schon ein Nachteil ist, dass Sabine nicht auch Auto fahren kann. Wir fahren durch die ‘Gorges de l’Herault’ Richtung ‘Ganges’ (sehr schöne Strecke) und weiter auf der D999 Richtung ‘Nimes’. Unterwegs eine Mittagspause – ich esse drei Scheiben Baguette mit Butter und Confi, in der Hoffnung dass der Magen etwas Ruhe gibt (Hilft natürlich gar nichts bei Gastritis und Co.) Bei ‘Montpezat’ schnappen wir die D22 Richtung ‘Uzès’. In ‘Uzès’ finden wir einen angenehmen Stellplatz (Parkplatz), auf dem wir auch über Nacht bleiben können. Sabine macht einen Altstadtbummel und bring von der Pharmacie noch schmerlindernde Medis mit.

Uzès ist sehr schön, sagt Sabine, da müssen wir mal hin wenn du wieder Gesund bist und das Masken tragen Geschichte ist (In der ganzen Stadt mussten alle Leute auch draussen Maske tragen werden, was von der Police kontrolliert wurde).


30.08.2020 – Nach einer sehr unruhigen Nacht (Wegen meinen Schmerzen und dem ewig grausigen Aufstossen) beschliessen wir, einen anderen Platz zu suchen, bis es mir etwas besser gehen wird. Wir fahren nach ‘Collinas’ am ‘Gardon’ (Etwas westlich von ‘Pont du Gard’) und finden da einen akzeptablen Campingplatz. Dann ist einfach nur noch liegen angesagt. Sabine macht derweil einen Spaziergang ins Dorf und an den ‘Gardon’.

Am Abend zwinge ich mich, ein paar kleine Stücken gekochte Kartoffel zu essen, was sich in der Nacht als gut und Magen beruhigend auswirkt. Ich schlafe zwar noch unruhig, aber doch schon viel besser. Was mich diese Nacht mehr plagt als der Magen, sind stechende Nackenschmerzen vom vielen herumliegen.

Gardon, auf der Brücke flussaufwärts fotografiert

Und der Gardon flussabwärts

Kanu fahren – auch hier sehr beliebt


31.08.2020 – Es geht mir schon wieder etwas besser und ich traue mir zu, ein Stück heimwärts zu fahren. Wir fahren auf der D6086 / N86 hinauf nach Bollène. Kurz nach dem Ortsausgang auf der D160 passierts. Wir lassen einen PW vorfahren – dieser hält jedoch neben uns an und fragt, ob wir gemerkt hätten, dass wir hinten rechts einen ‘Pneu crevé’ haben? Plattfuss – auch das noch! Zum Glück haben wir einen Ersatzreifen dabei, allerdings muss der erst mal ausgegraben werden, was heisst, hinten alles ausladen: Kisten, Tisch, Stühle, Liegestühle etc. Mit Sabines Hilfe ging der Radwechsel dann doch ganz flott. In ‘St-Paul-Trois-Chateau’ ist Sabine in ‘unserem Intermarché’ einkaufen gegangen. In der Zwischenzeit habe ich eine Garage gegoogelt. Der Service in der Renault-Garage in ‘St-Paul-Trois-Chateau’ war sehr zuvorkommend, schnell und unkompliziert. Der kaputte Reifen (Schraube eingefahren) wurde geflickt und gleich wieder hinten rechts montiert. Und das alles für zwanzig € (Bei uns in Bern kostet ein Schlauchwechsel am Hinterrad eines Velos mehr!). Den tollen Service haben wir mit fünf Google-Sternen und 5 € Trinkgeld honoriert. Danach sind wir nach ‘La Gard Adhémar’ gefahren, um die ganze “Kisten-Stühle-Tisch-Aktion” nochmal in umgekehrter Reihenfolge zu machen (Ersatzrad wieder einräumen) und etwas zu essen. Kaum aufgetischt, haben uns gefühlt tausend Fliegen überfallen – darum schnell weg hier!

Eigentlich wollten wir dahin fahren, wo wir letztes Jahr einen Kurztripp gemacht hatten. Aber es ist mir einfach nicht mehr eingefallen, wo das war, und aufgeschrieben hatte ich damals dummerweise nichts (zumindest war auf meinen Karten nichts auffindbar, und auch im Blog leider kein Eintrag). Also sind wir auf gut Glück drauflos – und an einem ganz anderen Ort gelandet: ‘St-Nazaire-en-Royans’ am Eingang zur ‘Gorges de la Bourne (Zwischen Valence und Grenoble).

Hier haben wir einen einfachen Campinplatz Municipal gefunden.

Am Abend nach der Ankunft – Blick vom Campin Richtung ‘Gorges de la Bourne’


01.09.2020 – Frankreich ist noch immer nicht auf der Liste – wir können noch etwas bleiben. Zum Velofahren bin ich immer noch viel zu schwach, aber für eine automobile Ausfahrt reicht es heute. Wir fahren durch die ‘Gorges de la Bourne’ und dann auf der D103 bis ‘Goulets’ und auf der D518 hinunter nach ‘Pont-en-Royans’. Eine schöne kleine Runde, recht eindrücklich die Landschaft hier!

Detail -iIn der Gorges de la Bourne

Mittagspause im Tal der ‘Vernaison’ an der D518

Meine liebe Sabine

Heute gehts mir schon etwas besser – ich konnte Haferbrei mit Apfel und abends Reis mit Gemüse essen! Und endlich wieder bloggen …..


02.09.2020 – Wir dislozieren am Vormittag nach ‘Pont-en-Royans’ auf einen Camperstellplatz direkt am aufgestauten ‘Bourne’. Obwohl Camperstellplatz, gefällt es uns hier besser. Hier gibt es auch mehr Möglichkeiten für eine kleine Velotour. Mal schauen, ob das klappt.

Für eine kleine Runde haben die Kräfte gereicht ….

Blick ins Tal – unten hinter den Felsen liegt Pont de Royans

Blick auf die gegenüberliegende Talseite

Am Abend dann noch ein bisschen mit der ‘OM-D E-M5II’ knipsen:

Ganz nett hier in ‘Pont de Royans’ …. und auch ganz passabel ist der grosse WoMo-Stellplatz etwas unterhalb des Dorfes am aufgestauten ‘Bourne’:

Auf dem Grossen Camperstellplatz am Dorfeingang in erster Reihe mit Blick auf’s Wasser für 9€/24h


03.09.2020 – Frankreich bleibt von der Liste verschont – und wir bleiben noch etwas hier.

Sabine feiert heute Geburtstag – leider wird das mit mir keine grossartige Feier heute. Wir werden nicht auswärts essen gehen – und auch sonst nicht viel Programm haben. Aber immerhin hab ich’s diesmal nicht vergessen :=)

Zu einer Velofahrt reicht es heute nochmals. 25km und 527Hm – immerhin. Nochmals dieselbe Strecke wie gestern, einfach etwas erweitert:

Die Geged soll auch zum Wandern und Mountainbiken ideal sein:

Infotafel Vercors in ‘Châtelus’ (Hier finden sich auch einige kostenlose Stellplätze ((PP)) in luftiger Höhe)


04.09.2020 – Wir packen zeitig zusammen und ziehen weiter heimwärts – immer noch mit Zwischenetappen. Nächstes Ziel ist die Rhone zwischen Genf und Lyon, da wo die Rhone ein Knie macht. Genauer gesagt in der Gegend von ‘St-Genix-sur-Guiers’.

Unterwegs machen wir halt am ‘Lac de Paladur’, d.h. wir umrunden ihn zuerst einmal, um einen Platz mit schönem Blick über den See zu finden. Zwar stehen wir direkt an der Strasse, aber immerhin ist der Ausblick beim Mittagessen schön. Heute esse ich zum ersten Mal seit meiner Magenkrise wieder Baguette, dreitägig und geröstet, mit frischem Schafkäse und Tomaten, was für eine Wonne!

Mittagsrast am ‘Lac de Paladur’

Am frühen Nachmittag treffen wir an der Rhone ein und beschliessen, auf den nächsten Camping zu fahren. Ein guter Entscheid – wir bekommen einen schönen Platz in erster Reihe mit Blick auf die Rhone (Homöopathisch gesehen haben wir jetzt auch noch ein bisschen Wallis mit dabei). Wir stehen auf dem Camping ‘Ile de la Comtesse’ bei ‘Murs-et-Gelingnieux’ (Anfang September, 14.- € für Campervan mit 2 Pers. ohne Strom)

Erste Reihe an der Rhone …..

Gegen Abend machen wir noch einen kleinen Ausflug mit den Velo zu einem nahe gelegenen Wasserfall (Cascade de Glandieu), 5km vom Camping entfernt:

‘Casscade de Glandieu’

Detail …

Und am Abend werden wir dann noch mit einem tollen Sonnuntergang beglückt:

Sonnenuntergang über der Rhone mit Brücke (D992) – Blick vom Camping ….


05.09.2020 – Die Nacht war lärmig und entsprechend unruhig. Ein paar Franzosen-Männer haben ausgiebig gefeiert und lautstark debatiert, leider etwas viel länger als “normal”…..

Nach ausschlafen und etwas frischem Baguette (nach dem gesunden Haferbrei als Grundlage) wollen wir heute ein Stück des Rhonetal-Radweges (VIARHÔNA) fahren. Wir fahren Richtung Genf, die Landschaft scheint in diese Richtung interessanter zu sein (Glaubt zumindest der Mann mit Blick vom Campingplatz). Wir sind gute 30km Rhone aufwärts pedalt bis zum ‘Lac du Lit au Roi’ – Gesamtdistanz 62,5km und 270hm (sagt das Garmin Edge 520):

Am Nachmittag dann ein kurzes Bad in der Rohne (ist erfrischender als im Campingplatz-Pool), ein bisschen liegen und lesen und dann zum letzten Mal in diesen Ferien den Grill einheizen (Lotusgrill). Wir braten Gemüse auf der Tepaniaki-Platte und und Vegi-Cevapcici. Und als krönenden Abschluss gibt es heute nochmal einen Sonnenuntergang, der denjenigen von Gestern bei weitem übertrifft:

Sonnenuntergang mit Schwan …..

Überhaupt, Schwäne hat hat es wirklich viele hier:

Schwäne – Heute Morgen haben sie Flugstunden trainiert, leider habe ich das mit der Kamera verpasst …


06.09.2020 – Heute gehts definitiv nach Hause!

1 Gedanke zu „Languedoc – und in Etappen heimwärts …

  1. Wunderschöne Bilder. Habe mir die Orte festgehalten. Werde die Region in eine Reise einbauen. Habe auch die Tips mit dem Laden der e-akkus mit Solarstrom gelesen. Habe 2×100 verbaut mit einem 1800 W Wechselrichter mit Vorrangschaltung (Hat mir der Besitzer gesagt). Werde den Versuch starten sobald wir auf Tour sind.
    Ich wünsche eine gute Zeit.
    Gruss Philippe aus Pieterlen/Seeland

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