Südspanien Winter 17-18 / 2

>>>>> Adé Murcia – weiter gehts nun durch Andalusien, von den Quatros Calas zum Parque Natural Cabo de Gata-Nijar und nach Alméria, durchs Landesinnere via Guadix mit den ‘Hölenmenschen’ nach Granada zur Al Hambra, ein wenig erfreulicher Abstecher zur Costa Tropical, von da in die Weissen Dörfer, es folgen eine Via Verde und der Atlantik …………………..

10. Dezember – San Juan de los Terreros

Am Sonntag ist Markt in San Juan de los Terreros. Wir fahren da mal hin: Nichts spezielles, einer dieser 5€ das Stück Märkte, dazu drei Gemüsestände, ein Gartencenter und etwas Süssigkeiten.

Ein paar nette Eindrücke am Strand von San Juan de los Terreros:

Und eine Cafébar der besonderen Art:

Der Trail ist das Ziel – auch mit dem E-Bike? Es hat natürlich auch eine Strasse nach San Juan ….. aber trailsurfen ist halt attraktiver:

Am Nachmittag dann noch Grauwasser und WC entsorgt, ca. 3km von unserem Platz ist eine Tankstelle mit Camper-Stellplatz und Entsorgung/Versorgung (Wasser). Kosten 2€, Anibal Camperservice: N37°33’481″ W1°36’572″

“Strand-Schönheiten”

Wir sind an der Playa de Las Palmeras zwei interessanten Menschen mit ihren exotischen Reisemobilen begegnet. Der Blaue hat Jg. 1990, der grüne soll noch einiges älter sein. Fasziniert hat mich neben dem Alter der Busse natürlich der individuelle Ausbau und das tolle Raumambiente, ganz anders als in einem modernen, rel. engen Caravan wie dem unseren:

Die beiden haben sich zufällig hier getroffen – beide unterwegs Richtung Süden, um dem kalten Winter Mitteleuropas zu entfliehen: Südspanien, Marokko, Tunesien …..


Solarpaneele im Winter

Auch in Südspanien steht die Sonne im Dezember relativ tief. Eigentlich wollten wir ja diesen Sommer ein Solarpaneel auf unser Camperino-Dach montieren, es sind dann aber andere dringendere Projekte dazwischen gekommen. Mit dieser Reise ist uns bewusst geworden, dass ein fest auf dem Dach montiertes Solarmodul  in dieser Jahreszeit kaum nennenswerte Leistung erbringen würde. Die meisten Caravans hier haben deshalb ein mobiles Paneel, das sie geziehlt in die Sonne ausrichten können. Das ist zwar mit mehr Aufwand verbunden, aber zumindest im Winterhalbjahr viel effizienter.


11. Dezember – Sturmwind

Schon die halbe Nacht hat der Wind am Camperino gerüttelt und gezerrt. Am Morgen wird er richtig kräftig:

Da wird sogar Haare Ausbürsten zur Herausforderung …

Wir sind weiter gezogen gen Süden. Jetzt sitzen wir auf dem Camping ‘La Caleta’ in Las Negras im ‘Parque Natural Cabo de Gata-Nijar. Um die Mittagszeit hat es teilweise kräftig geregnet. Jetzt ist der Himmel wieder klar und Morgen soll es  wieder richtig schön sein. Programm von heute: Einkaufen, Wäsche waschen, duschen etc. Jetzt sind wir wieder frisch und munter …..

Camping La Caleta in Las Negras, 1 Nacht inkl. Strom für 2 Pers. mit Camperino 19.- € – bisher der teuerste Platz (nicht der schönste, aber sauber und ok. – etwas abgelegen/einsam, enges Tal, kleiner Strand)


12. Dezember – San José

Dienstag – Heute Mittag sind wir weiter gefahren bis zum Strand von Los Escullos. Anschliessend machen wir eine Velotour entlang der Küste nach San José auf einer Naturstrasse, die je länger je mehr zum MTB-Trail wurde (Mit dem Citybike für Sabine ganz schön anspruchsvoll – tolle Teststrecke für mein super Gravelbike COPIN033). Gegen Schluss der Strecke noch ein Downhill, der mit dem Fully richtig Spass gemacht hätte. In San José am Hafen haben wir ein nettes Restaurant gefunden und ich habe die erste Fischplatte meines Lebens gegessen – und bis auf den Tintenfisch hat’s ausgezeichnet geschmeckt (Fischplatte für 2 Personen für nur 20.- €!!! schaut euch diese Platte an!). Nach dem ausgiebigen Mittagessen (In Spanien isst man erst um 14.00 Uhr Mittag) haben wir noch eine Schlaufe an die berühmten Strände Playa de los Genoveses und Playa de Mónsul gemacht, bevor wir über die weit bequemere Asphaltstrasse zurück zum Camperino in Los Escullos gefahren sind.

Grad rechtzeitig angekommen zu einer fantastischen Abendstimmung am Strand von Los Escullos im Naturpark Cabo de Cata-Nijar, Almería:

Abendessen? Wir sind beide immer noch satt! Noch ein bisschen rumknabbern, das reicht für heute.

Küstenweg: https://www.strava.com/activities/1312983071

Unser freier Platz am Strand von Los Escullos: N36°48’21.4″ W2°03’471 (Verwittertes Verbotschild für Camping, wird wohl in der Saison kontrolliert)


13. Dezember – Strandgut

Heute Mittwoch Morgen: Schönes Morgenlicht am Strand von Los Escullos, Sonnenaufgang kurz nach Acht. Wir hatten eine ruhige, ungestörte Nacht (Trotz Campingverbot). Feriendorf im Hintergrund: La Isleta, Cabo de Cata.

Nach dem Zmorge (Frühstück) fahren wir nach San José an den wunderschönen Strand Playa de los Genoveses (da waren wir gestern schon mal mit den Velos nach dem Mittagessen). Strandspaziergang:

Sport- und Fototag? Wir fahren mit den Velos zur ‘Cerro de la Vela Blanca’ – Punta Negra am Cabo de Cata – inkl. Begegnung mit einer grossen Ziegenherde in der ‘Pampas’.

Kurze Velotour zur Cerro de la Vela Blanca, 12.6km, 257hm Gravelroad
https://www.strava.com/activities/1312983199

Unser Standplatz heute: Parkplatz der Playa de los Genoveses bei San Juan: N36°44’43.9″ W2°07’28.3″ (Caravans und Camping verboten, aber im Winter vermutlich nur selten kontrolliert)


14. Dezember – vom Winde verweht

Wir haben gut geschlafen auf dem Parkplatz Playa de los Genoveses. Ein kräftiger und kühler Wind zieht auf. Nach dem Zmorge dislozieren wir auf den Parkplatz der Playa Monsul:

Von der Playa de los Genoveses zur Cala de la Media Luna

Und schon wieder ein Strandspaziergang, heute an der Playa Monsul und an der Cala de la Media Luna  (Sie sind einfach traumhaft schön, diese Strände bei San José – Cabo de Cata, Almeria).

Anschliessend sind wir weiter gefahren auf die andere Seite des Naturparks Cabo de Cata-Nijar – zum Leuchtturm Cabo de Cata und dann an den Strand von La Fabriquilla :

Eine kurze Velofahrt ins ausgestorbene Touristen-Kaff Cabo de Cata mit den freakigen Fischerhütten, zu den Salinas mit Vogelbeobachtungsstationen und der Iglesia de las Salinas mitten im Nichts:

Unterwegs von San Juan nach Cabo de Cata an einer Strassengabelung haben wir diesen Camper-Park gefunden: Gut zum Entsorgen und Wasser auffüllen, nur so können wir länger ohne Campingplatz auskommen (Das Bord-WC ist definitiv der limitierenste Faktor der Camperino-Freiheit)
Camper-Park: N36°48’59.5″ W2°08’56.6″ (5€ inkl. Wasser auffüllen):

Unser freier Übernachtungsplatz am schönen, endlos langen Sandstrand von La Fabriquilla (Ferienhäuseransammlung am Beginn der ‘Bergstrasse’ AL3215 zum Leuchtturm Cabo de Cata ) N36°44’10.1″ W2°12’21.8″


15. Dezember – La Alcazaba

Am Morgen war’s recht windig und wellig am Strand von La Fabriquilla. Trotz tosenden Wellen haben wir gut geschlafen. Der Anblick der Brandung im winterlichen Morgenlicht: eindrücklich:

Heute ist wieder mal Stadt und Kultur angesagt. Wir fahren nach Almería (was für ein klingender Name!).

Auf der Fahrt nach Alméria – Blick zurück über die Salzseen zur Iglesia de las Salinas und dem Cabo Gata

Endlich weg vom Strand – und wieder am Strand gestrandet: In Almeria auf einem Parkplatz direkt am Strand mit Meerblick. Nur der Veloweg und die Fussgängerpromenade mit Palmen-Allée liegen zwischen dem Camperino und dem Sandstrand.

Heute auf dem Programm: La Alcazaba und die Altstadt von Almería:

Die Alcazaba wurde im 10. Jahrhundert unter dem Kalifen Abd ar-Rahman III. auf einem 85 m hohen Hügel im Zentrum der Stadt errichtet. Sie beherbergte seit der formellen Stadtgründung 955 die Residenz des Stadtherren. Während der Taifazeit von 1012 bis 1091, als die Stadt unabhängig war, wurde sie die Residenz souveräner Fürsten, die für sich zeitweise den Titel Kalif in Anspruch nahmen. Als Bauherr machte sich besonders al-Mutasim von 1051 bis 1091 einen Namen. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Alcazaba_(Almería)

Nach der Alcazaba benötigen wir zuerst mal eine Stärkung. Nahe am Ein-/Ausgang finden wir ein passendes maurisches Lokal, das Teteria Almedina an der Calle Almanzor (Küche Arabisch Halal):

Nach einem kurzen Velo-Rundgang durch die Altstadt finden wir uns wieder an der Promenade von Almería, im Café Paris für einen Café solo:

Dann noch ein Einkauf in einem riesigen Carrefour-Center (Essen, Wasser) und zurück zur Promenade. Bei Sonnenuntergang versuchen sich zwei Surferinnen in den Wellen, aber irgendwie gelingts nicht (Die Wellen sind glaubs zu nah aufeinander) ….. am Strand üben Jungs akrobatische Sprünge und Saltis ….. und ein Kite-Surfer versucht die in einer Palme verhederten Leinen zu retten.

Unser kostenloser Standplatz an der Strandpromenade von Almería (es stehen schon einige Wohnmobile da): N36°49’26.7″ W2°26’46.8″
Hier sind WoMos wohl nur im Wintergeduldet. Mehr Stellplätze gibt es weiter draussen am Strand (in der Nähe des Flughafens)


16. Dezember – Roadmovie

Heute an der Promenade von Almería aufgewacht. Die Almerianer sind sehr sportlich, schon viele sind auf der Promenade am Joggen, Walken und Radeln. Einer wagt sich sogar in Badehose in die kühlen Fluten:

Nach dem Zmorge und Scheiben putzen (Die Fenster verschmutzen extrem schnell und stark hier am Meer) machen wir uns auf einen Roadtrip über Land, von Almería über Nijar und durch die Tabernas-Wüste bis nach Guadix.

Nijar (Region Alméria) ist einen Ausflug wert, wie die Fotos oben zeigen.

Nach einem Café und Dorfbummel in Nijar gehts weiter auf der AL3107 über die Sierra Alhamilla zur N360 Richtung Tabernas-Wüste und Mini-Hollywood. Mittagspause in der Pampas nähe Tabernas mit Blick auf ein ‘Westerndorf’ mit Fort, Saloon und Tippi-Siedlung (In dieser Gegend wurden viele Western-Filme gedreht).

Nach einem feinen Salat von Sabine fahren wir weiter auf der A92 durch eine einzigartig trockene, wüstenartige Landschaft bis Guadix. Linkerhand die Sierra Nevada mit Schneebedeckten Gipfeln, rechts immer mal wieder Olivenplantagen, Wind- und Solarkraftwerke. Nach einem kurzen Bummel durch Guadix stehen wir auf einem riesigen Parkplatz (wohl auch der Marktplatz) mit Blick über die Skyline der Altstadt mit Kathedrale, hinauf in die weissen Gipfel der Sierra Nevada. Wir befinden uns hier auf 900 m.ü.M. und es ist deutlich kühler (kälter) als heute Morgen unten in Almería:

Unser kostenloser Übernachtungsplatz in Guadix:
N37°18’16.3“ W3°07’53.3“ (Riesiggrosser Parkplatz)
Bei der Einfahrt zum Platz hat es eine kostenlose Entsorgungsstelle für Autocaravanas inkl. Wasser (Sehr selten in Südspanien!).


17. Dezember – Höhlenbewohner

Heute Morgen bei minus 3° aufgewacht (um neun Uhr!). Saukalt hier in Guadix auf 900 m.ü.M. Der Übernachtungsplatz ist wirklich riesig – mit schönem Blick auf die Stadt und die verschneite Sierra Nevada.

Gemäss Reiseführer gibt es in Guadix ungefähr 1400 Höhlenhäuser, von der einfachsten Höhle bis zum Luxus-Höhlenhaus mit Parkplatz vor dem Höhleneingang. Es sind, schon seit vorrömischer Zeit, von Menschenhand in den weichen Tuffstein gegrabene Behausungen. Der Weg ist ausgeschildert: Barrida de Cuevas. Leider haben wir die Schilder gestern Abend nicht gesehen, obwohl wir daran vorbei gefahren sind, und auf der Tablet-Karte von Guadix haben wir das Quartier auch nicht gefunden. Also sind wir aufgrund von Fotos im Netz auf gut Glück drauflos – und haben mal gesucht …

Bald haben wir die ersten Höhlenhäuser gefunden – die ‘Kamine’ auf den Hügeln dienen zur Be-/Entlüftung der hinteren Höhlenräume – und nach einigem Suchen finden wir auch das Zentrum des Quartiers mit der Iglesia de Cuevas, Souveniershop und Infozentrum (Am Sonntag geschlossen).

Ein freundlicher und auch geschäftstüchtiger Höhlenbewohner beim Mirador öffnet sein Höhlenhaus kostenlos für Besucher. Man darf das ganze Haus besichtigen. Im Eingangsbereich verkauft er Souveniers und Honig und nimmt auch gerne ein kleines Entgelt für seine Offenheit (Gemäss seinen Aussagen wohnt er tatsächlich in diesem Höhlenhaus und muss es entsprechend jeden Tag mit vielen Besuchern teilen).

Wir kaufen einen Orangenblüten-Honig und lassen noch einen Euro extra auf seinem Spendenteller zurück. Er ist glücklich – und wir sind es auch.

Links zu den Höhlenhäusern von Guadix:
https://www.balanus.eu/land-leute/sehenswuerdigkeiten/70-hoehlen-guadix
https://www.family4travel.de/guadix-ferienwohnung-in-der-hoehle/

Irgendwann ist genug Höhlenhaus und wir sind weiter gezogen auf der A92 Richtung Granada (phantastische Landschaften). Das Navi hat uns dann quer durch die ganze Stadt Granada hindurch nach La Zubia auf den Camping Reina Isabel geführt, ein kleiner, familiärer und  rel. ruhiger Camping mit Busanschluss zur Alhambra vor dem Haus (Man spricht Deutsch) .


18. Dezember – La Alhambra

Heute stand der Besuch eines der bedeutensten Denkmäler Spaniens auf dem Programm: die ALHAMBRA – ehemals Regierungssitz und prunkvoller Maurischer Palast, der 1492 in die Hände der katholischen Könige Isabella und Ferdinand viel. Prunkstück der Anlage sind die Nasriden-Paläste. In Wirlichkeit sind sie viel, viel schöner als meine kläglichen Schnappschüsse. Doch zuerst ist mal Geduld gefragt: Schlange stehen, um eines der begehrten Eintritttickets zu bekommen. Achtung: Für den Besuch der  Nasridenpaläste gibts ein vorgegebenes Zeitfenster, das strickt eingehalten werden muss. Aber schon beim Kauf der Tickets beginnts; ohne gültigen Personalausweis/ID gibts kein Hineinkommen! Wir haben den 13 Uhr Termin für die Nasriden bekommen, also haben wir noch gut 20 Minuten Zeit zum finden und hingehen (Die gesammte Alhambra-Anlage ist recht gross). Dann wieder anstehen bis es punkt 13 Uhr weiter geht, und gleich nochmals kurz warten am Eingangstor zur Ticketkontrolle (Achtung: Ohne QR-Code bitte zurück und einen besorgen =  betrifft Tickets auf dem Smartphone). Unsere Papier-Tickets waren ok. und wir durften eintreten in das Märchenreich der Nasriden:

Ein anderer Höhepunkt der Alhambra ist der Generalife, der Gartenpalast und Rückzugsort der Sultane:

Nach der Alhambra (Wir haben längst nicht alles gesehen, waren aber reich beeindruckt und müde) haben wir uns ein Taxi geleistet und einen Abstecher auf den Nachbarhügel Albayzin gemacht.

Vom ‘Mirador de San Nicolas’ hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Alhambra und die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada.

Das Albayzin ist das älteste Quartier Granadas. Seine engen Gassen stecken voller Schönheiten, die es zu entdecken lohnt. Im unteren Teil des Quartiers findet man ganze Gassen voller ‘orientalischer’ Shops mit Tüchern, Kleidern, schönen Keramik-, Glaswaren und Lampen und vieles mehr, was den Souvenierjäger sicherlich beglücken wird. Auch viele marokkanische Gasthäuser werben um diese Jahreszeit hoffnungvoll um die spärlichen Kunden.

Taxi: Taxifahren in Granada ist, verglichen mit dem CH-Preisniveau, sehr günstig. Vorteil: Man muss nicht lange nach den richtigen Buslinien suchen und kommt schnell und bequem an den gewünschten Ort. Lohnt sich!

Link zum Camping: www.campingreinaisabel.com – klein, sauber, preiswert (bis auf das Sixpack Wasser im Campingladen für sage und schreibe 6.- € !!!).


19. Dezember – zur Costa Tropical

Heute Morgen sind wir von La Zubia (Granada) weiter gereist, wieder hinunter an die viel wärmere Küste (Da oben in Granada war’s doch ziemlich frisch, nachts um die Null Grad).

Blick von der A346 auf die Sierra Nevada mit dem PICO VELETA (3394 m.ü.M.) – diesen Gipfel kann man mit dem Bike erreichen – ein neues Ziel in meiner Agenda! Aber da müssen wir mal früher hin, ich denke Oktober wäre gut – jetzt liegt da oben Schnee!

Wir sind via Lanjarón – Orgiva (A348 – A346) hinunter nach Puerto de Motril gefahren. Gestern hab ich mich ein bisschen im Internet umgesehen und hatte den Eindruck, dass es an der Costa Tropical bei Motril doch einige schöne Plätze haben sollte – aber oh jeeee! Von Torrenueva bis Castel de Ferro haben wir nichts gefunden, was uns einigermassen gefallen hätte. Bei La Chucha am Strand haben wir unsere Mittagspause eingelegt. Die Plastik-Gewächshäuser reichen hier wieder bis zum Strand; Folienwüste soweit das Auge reicht bis weit hinauf in die Hügel. Also haben wir uns nach der Mittagpause wieder aufgemacht, einen schöneren Platz zu finden, oder einfach, um zu fliehen. Beim Cerro Gordo sind wir fündig geworden. Bei Herraduro zweigt eine kleine Küstenstrasse ab zum Cerro Gordo. Auf dieser Strasse haben wir einen hübschen Standplatz mit phantastischer Aussicht gefunden:

Unser Standplatz am Cerro Gordo bei der Ankunft …..
….. und bei Sonnenuntergang.

Zwischenzeitlich hab ich noch einen kurzen Velo-Ausflug zur Playa Cantarriján gemacht. Schöne Küstenstrasse, schönes Restaurant am Strand …… Die Abzweigung ist nur spärlich gekennzeichnet. Wenn man von Herradura kommend aus dem Tunnel der N340 fährt, zweigt die kaum sichtbare Stichstrasse zum Strand nach ca. 300 m bei einem Picknickplatz links ab. Das gut befahrbare Strässchen führt steil durch ein kleines Tal hinunter zum Strand (mit sep. Naturistenstrand). Unterwegs hab ich am Strassenrand einen Steinbock mit weiblicher Begleitung gesichtet, da war ich doch ganz schön erstaunt. Grosser PP hinter Strand und Restaurants.

Unser kostenloser Standplatz am Cerro Gordo: N36°44’10.3″ W3°46’15.8″(Geeignet als Übernachtungsplatz für eine Nacht, ruhig, abgelegen)


20. Dezember – Navi-Konflikte

Nach dem Zmorge am Cerro Gredo haben wir uns auf den Weg gemacht nach Ronda – einer sehr bekannten Touristenstadt im Hinterland von Marbella.

Ich bin ja hin und wieder auf Kriegsfuss mit dem Navi. Heute war mal wieder so ein Tag voller Konflikte mit dieser bescheuerten Navigations-Software von Garmin. Weil ich den Spritspar-Modus aktiviert hatte, wollte mich das Navi doch quer durch die ganze Metropole von Malaga führen (als hätte ich an den tausend Ampeln wirklich Sprit gespart = nicht jeder gesparte Kilometer ist ja auch gesparter Sprit). Die gleiche Misere nochmals nach Ronda Richtung Zahara, quasi Querfeldein wollte Garmin uns schicken, auf Strassen die es gar nicht mehr gibt (sorry, hab vor der Reise noch ein Karten-Update gemacht!) zu einer Bahnunterführung, in der wir glatt stecken geblieben wären. Mann hab ich mich heute mal wieder über diese bescheuerte Software geärgert. Da quatschen die über selbstfahrende Autos, und noch nicht mal die Navigation funktioniert wirklich!?
Fazit1: Der einzige Navigationsmodus, der bei unserem Nüvi halbwegs klappt, ist die Präferenz ‘Kürzere Zeit’ mit dem Nachteil, dass du dann oft Umwege auf Schnellstrassen und Autobahnen fährst, weil du rein rechnerisch ein paar Sekunden schneller bist.
Fazit2: Am besten nach der Karte fahren wie früher, einfach der Nase nach, doch das ist bei grossen Autobahnkreuzen und Umfahrungen um Städte auch nicht immer so einfach.
Fazit3: Mensch ärgere dich nicht, weil das schmälert den Genuss der Reise und kostet viel Lebensenergie.

Blick zurück auf El Burgo – vom ‘Mirador del Guarda Forestal’ auf dem Weg nach Ronda.

Gefahren sind wir heute von Cerro Cordo bei Nerja der Küste entlang (A7-E15) um Malaga herum bis Coin (A357 + A355) und von da über Land auf der A366 via Yungquerra nach El Burgo (Mittagspause in einen Restaurant in der Dorfmitte) und anschliessend über den Puerto del Viento nach Ronda. Ronda wird durch eine tiefe Schlucht in zweit Teile getrennt. Diese Schlucht des Rio Guadalleyin und die Ponte Nuevo sind dann auch die Hauptattraktion dieses touristischen Ortes, ca. 50km von der Küste Marbellas entfernt in der Serrania de Ronda gelegen. Die Strecke von Coin nach Ronda über ‘gefühlte tausend Kurven’ auf der A366 ist landschaftlich sehr reizvoll.

Spaziergang in Ronda:

Wo Touristen sind, sind die Souveniershops allgegenwärtig – was auf mich manchmal recht abstossend wirkt (je nach Stimmung).

Und klar darf in Andalusien auch ‘El Torro’ nicht fehlen …

Wir sind am frühen abend weiter gefahren Richtung Zahara, eines der bekannten weissen Dörfer (Schon wieder eine Fahrt mit Navi-Ärger, es wollte uns partout über einen Feldweg durch einen viel zu niedrigen Tunnel hindurch auf die andetre Seite einer Bahnlinie lotsen). Übernachtet haben wir kurz vor Zahara am Stausee (Embalsa de Zahara) N36°49’09.0″ W5°22’36.7″ (Bewertung unseres Übernachtungsplatzes: Zur Not – muss nicht sein! Es gibt sicherlich schönere Plätze an diesem Stausee, aber es war halt schon am eindunkeln).

21. Dezember – weisse Dörfer und mayestetische Adlerschwingen

Nach einer ruhigen Nacht in der Pampa am Embalase de Zahara Frühstücken wir auf einem PP ausserhalb des Dorfes Zahara de la Sierra, einem der bekannten weissen Dörfer der Provinz Cadiz.

Morgenlicht am Stausee von Zahara – Blick vom PP ausserhalb des Dorfes

Anschliessend machen wir einen Spaziergang durchs Dorf und zur Nasridenburg, bevor wir in einer Bar einen zweiten Café geniessen:

Von Zahara de la Sierra fahren wir über den Pass ‘Puerto de las Palomas’ nach Grazalema in der Sierra de Grazalema, einem Naturpark in einer wunderschönen felsig-gebirgigen Landschaft. Oben am Puerto de las Palomas beobachten wir ganz viele Adler, die sich in den Felsen sichtlich wohl fühlen. Manchmal können wir vom ‘Mirador’ aus bis zu 10 Adler gleichzeitig beim Flug zählen, einzigartig beeindruckend, diese Könige der Lüfte!


Die kleinen schwarzen Flecken am Himmel sind im Fall richtige Adler!
(und nicht Fliegenschisse auf der Linse).

Die Fahrt über den Pass ist einzigartig schön (Wenn man Kurven mag).
In Grazalema (Auch eines der weissen Dörfer) machen wir Mittagspause und geniessen auf der Plaza einen Café, bevor um halb drei die Sonne hinter den Felsen verschwindet:

Weiter führt uns der Weg durch die Berge auf der A372 nach El Bosque, wo wir eine der wenigen Entsorgungsstellen im Land finden. Grauwasser und WC entleeren und Frischwasser auffüllen – kostenlos! Vielen Dank an El Bosque. Weiter fahren wir auf der A372, die uns nach den endlos vielen Kurven im Gebirge wie eine Autobahn vorkommt bis Arcos de la Frontera (Auch eines der weissen Dörfer), wo wir einen kurzen Altstadt-Bummel mit dem Besuch einer Tapas-Bar abschliessen. Abendessen gibts wie immer im Camperino, die Spanier essen ja erst ab ca. 21.00 Uhr, was uns definitiv viel zu spät ist.

Abendstimmung am Übernachtungsplatz in Arcos de la Frontera

PP in Grazalema: N36°45’371″ W5°21’52.8″ (nur tagsüber für WoMo erlaubt)
Ver-/Entsorgungsplatz in El Bosque: N36°45’28.3″ W5°30’31.7″
Unser Übernachtungsplatz in Arcos: N36°44’55.6″ W5°48’58.2″ (Einfacher, grosser PP, ca. 10 Fussminuten in die Stadt)
Mirador: So heissen die speziell gekennzeichneten Aussichtspunkte


22. Dezember – Überraschung!

Heute Morgen “in der Früh” (nach Sieben) wurden wir von ungewöhnlichem Lärm geweckt. Schalftrunken Rollo runter – oppla – oppla – um uns herum wird grad ein Markt aufgebaut. Noch sind nicht viele Marktfahrer da, also noch rechtzeitig aufgewacht, um den Camperino weg zu fahren damit wir nicht ‘eingesperrt’ werden (Später haben wir gesehen, dass wir auch bei voll aufgebautem Markt noch raus gekommen wären :=)).
Merke: Am Freitag ist Markt auf diesem P-Platz Acros de la Fronterra

Nach einem Bummel durch den recht grossen Markt, mehrheitlich Kleider und Schuhe Tippo 2Stückfür5Euro, haben wir uns auf den Weg nach Puerto Serrano gemacht. Hier gibt es eine Via Verde – Von Puerto Serrano bis Olvera, 37.5km auf einer alten Bahntrasse, nur für Velos, Wanderer, Pferde …….. Schafhirten und Schafe. Unterwegs in Villamartin schnell noch einkaufen, wir wissen ja gar nicht, wie die Geschäfte hier über die Feiertage geöffnet sind?

Orientierungstafel zur Via Verde de la Sierra beim Startpunkt am alten Bahnhof von Puerto Serrano

Nach der Mittagspause gehts los auf die Via Verde – nicht ganz bis Olvera, aber gute 50km hin und zurück schaffen wir doch: Es hat für uns einfach zuviele Tunnels, und es ist bitter kalt in diesen teils unbeleuchteten Löchern durch den Berg (es ist halt auch in Südspanien Dezember). Die Strecke führt durch ein hübsches Flusstal und ist fast durchgängig eine Gravelroad (Kiesstrasse) in einem meist guten Zustand.

Fotos? Nee – heute für einmal nicht – aber wenn ich es schaffe, gibts hier mal einen Zusammenschnitt von einem GoPro HERO2-Video.

– und da ist es nun – 24. Dezember am Morgen (die ganze Nacht hochgeladen mit dem gemütlichen WiFi vom Camping)

Ja ja, ganz schön lang-weilig so eine Via Verde, aber landschaftlich ist sie schon sehr schön, wären da nicht die vielen vielen Tunnels, in denen es, vorallem in den längeren, recht bissig kalt war …..

Abendstimmung am Start-Parkplatz zur Via Verde in Puerto Serrano.
Dieser PP ist, zumindest in der Winterzeit, auch als Übernachtungsplatz geeignet (Es stehen noch zwei andere Mobile für die Nacht da): N36°55’28.0″ W5°33’204″


23. Dezember – Servicetag in Conil de la Frontera

Heute ist mal wieder ein Servicetag angesagt: Duschen, Haare waschen, Wäsche waschen, Camperino raus putzen …..

Nach dem Zmorge in Puerto Serrano fahren wir über Land auf der A389 – A396 – von der Sierra an die Playa – auf einen Camping in Conil de la Frontera an der Costa de la Luz. Der Camping Rosaleda ist ist ganz ok, trotzdem würden wir hier nicht länger bleiben wollen – ist irgendwie nicht unser Ding, diese Campings …..

Grosser Service: Duschen, Haare waschen, Strom aufladen, Wäsche waschen und trocknen …..

***Camping Rosaleda in Conil de la Frontera, 17 € pro Nacht mit ACSI-Ausweis, inkl. WiFi, Strom etc. Lage: N36°17’36.0″ W6°05’43.7″

Sonnenuntergang auf dem CP – auch schön …

Schon sind wieder zwei Wochen vorüber. Weiter gehts auf unserer Reise mit Part 3 >>>

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert